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Fünf Thesen zum Fortschritt

Zukunft ist eine Haltung. Julia Watson, ökologische Vordenkerin, definiert, auf welchen Säulen nachhaltiger Fortschritt basiert.

Text: Bernd Zerelles - Foto: Piotr Kożuch - Film: Arnd Buss von Kuk Lesezeit: 3 min

Porträt von Julia Watson.
Julia Watson ist ökologische Pionierin und entwirft nachhaltige Zukunftsszenarien.

Die in New York lebende Australierin Julia Watson ist Landschaftsarchitektin, Designerin, Akademikerin und Bestsellerautorin. Sie betreibt ein Studio für Landschafts- und Städtebau, das auf Renaturierung und Wiederbelebung von Orten spezialisiert ist, sowie ein Designstudio, welches sich an der Schnittstelle von Anthropologie, Ökologie und Innovation bewegt. Julia hält Vorträge und berät Fortune-500-Unternehmen, um deren Wirken an globalen Nachhaltigkeitszielen auszurichten, indem sie systemische Veränderungen für die Sektoren Nachhaltigkeit, Innovation und Zukunft entwirft. Sie war Dozentin für Städteplanung in Harvard und an der Columbia University. Mittlerweile lehrt sie nicht mehr, hält aber regelmäßig wissenschaftliche Vorträge an diesen und vielen weiteren Instituten weltweit. Darüber hinaus ist sie eine gefragte Keynote-Speakerin unter anderem bei Unternehmen, NGOs und Designfestivals. Julia Watson ist eine führende Expertin für naturbasierte Lo-TEK-Technologien zur Klimaresilienz. Mit ihren Beiträgen zu Ausstellungen auf der ganzen Welt wurde Julias Arbeit zu Lo-TEK unter anderem auf der Biennale von Venedig und dem Design Museum of London gezeigt. Hier formuliert Julia Watson ihre Haltung mit fünf Thesen zum Fortschritt.

Illustration.
Illustration von Julia Watson und Berke Yazicioglu für das Buch Lo—TEK: Design by Radical Indigenism.

1. Der Mensch ist Teil der Natur

„Traditionell hat sich der Mensch immer als Teil der Natur betrachtet, und nicht als der Natur überlegen. Unsere eigentliche Aufgabe auf diesem Planeten war es, alle Lebensformen zu schützen – aber anstatt sie zu schützen, sind wir zu ihrer größten Bedrohung geworden. Wenn wir die biologische Vielfalt in unsere Designprojekte integrieren, können wir unserer eigentlichen Aufgabe der vergangenen Jahrtausende gerecht werden.“

Illustration.
Illustration von Julia Watson und Berke Yazicioglu für das Buch Lo—TEK: Design by Radical Indigenism.

2. Überleben durch symbiotisches Systemdenken

„Die koloniale Mythologie der Technologie, die uns als der Natur überlegen ansah und nur die eurozentrischen Technologien bis in die Gegenwart durchsetzte, war falsch. Anstatt eine enge Sichtweise der Technologie fortzusetzen, die von unserer Distanz zur Natur geprägt ist, müssen wir anerkennen, dass die aufklärerische Mythologie der Technologie nur ein Weg und nicht der einzige Weg für den Fortschritt der Menschheit war. Statt uns auf das Überleben des Stärkeren zu konzentrieren, sollten wir unser Verständnis davon, wie sich das Leben auf diesem Planeten entwickelt hat, auf das Überleben des Symbiotischsten stützen. Die Einbeziehung des Stoffwechsels, des ökologischen Systemdenkens und der Symbiose als Designelemente wird die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt zukünftig gestalten, verändern.“

3. Design durch radikalen Indigenismus

„Mit Blick in die Vergangenheit können wir die Zukunft gestalten. Design muss den neokolonialen Ansatz bei der Anpassung an den Klimawandel durchbrechen. Designer sollten sich für ein Wiedererlangen von traditionellem Wissen und Philosophien indigener Völker einsetzen, die in der Lage sind, neues Wissen und Dialoge zu schaffen, um unser Denken über Nachhaltigkeit und Klimawandel zu ändern.“

Illustration.
Illustration von Julia Watson und Berke Yazicioglu für das Buch Lo—TEK: Design by Radical Indigenism.

4. Design im Einklang mit indigenen Werten

„Wir können uns von einer Vielzahl von Ideen inspirieren lassen, geprägt von vielen Mythologien und zahlreichen Überzeugungen über Technologien, die aus Klimaextremen entstanden sind. Wir müssen die vorherrschende globale Kultur überdenken, welche auf einer Reihe von Werten aus indigenen Kulturen basiert. Dazu gehören ein Design, das mit generationenübergreifendem Denken verbunden ist, das Bekenntnis zum Reziprozitätsprinzip, eine Wertschätzung des Lokalen sowie Respekt für alle Lebensformen, Weltanschauungen und Glaubenssysteme.“

Spencer Reeder und Julia Watson im Gespräch.
Spencer Reeder (links), Director Government Affairs & Sustainability Audi of America, im Gespräch mit Julia Watson.

5. Es existieren bereits Lösungen für den Klimawandel

„Es hat sich gezeigt, dass Lösungen für den Klimawandel, die sowohl die Gemeinschaft als auch die Umwelt berücksichtigen, die wirksamste Widerstandsfähigkeit im großen Maßstab entfalten können. Es handelt sich dabei um Innovationen, die über Generationen hinweg als Reaktion auf Überschwemmungen, Brände, Dürren, den Anstieg des Meeresspiegels und Unwetter entwickelt und weitergegeben wurden – die gleichen Krisensituationen, mit denen wir auch heute konfrontiert sind. Sie sind unglaublich gut an ihre Umgebung angepasst und spielen eine große Rolle bei der Erhaltung der Artenvielfalt. Lo-TEK ist eine Bewegung, die ein Verständnis für diese lokalen Lösungen entwickelt, um nachhaltige, klimaresistente Infrastrukturen zu schaffen.“

Dialogserie: Spencer Reeder trifft Julia Watson

Die bisher präsentierten drei Sphere-Fahrzeuge zusammen in einem Bild.

Vision: Zukunft

Bei den vollelektrischen Sphere Concept Cars¹ setzt Audi auf Human Centered Design und schafft mobile Rückzugsorte für individuelle Erlebnisse.

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¹Bei den gezeigten Fahrzeugen handelt es sich um Konzeptfahrzeuge, die nicht als Serienfahrzeuge verfügbar sind.

¹Bei den gezeigten Fahrzeugen handelt es sich um Konzeptfahrzeuge, die nicht als Serienfahrzeuge verfügbar sind.

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