„Wir sind bereit“

Lucas, Carlos, bis zum Start der Rallye Dakar 2022 bleibt nicht mehr viel Zeit. Ende November fand ein letzter Härtetest in der marokkanischen Wüste statt: Wie lief es in Afrika?
Carlos Sainz: Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt. Wir waren oft und lange im Auto, konnten dabei noch mal viel lernen. Das hat uns ein sehr gutes Gefühl gegeben. Auch wenn wir unterwegs einmal ein kleines Problem festgestellt haben, so hat uns dessen Lösung letztlich sogar weitergebracht.
Lucas Cruz: Da kann ich mich nur anschließen. In der Lage zu sein, das Auto über 400 Kilometer am Stück fahren zu können, unter vergleichbaren Bedingungen, hat unsere Überzeugung noch einmal verstärkt: Wir sind bereit.
Was bleibt Ihnen persönlich jetzt noch zu tun?
Sainz: Ich gehe kurz vor Weihnachten noch bei der Extreme-E-Rennserie an den Start. Das macht meine persönliche Vorbereitung etwas anspruchsvoller. Ich werde aber alles dafür tun, um auf den Punkt fit zu sein.
Cruz: Ich konzentriere mich auch auf meinen Fitness-Level, um die letzten Prozentpunkte zu optimieren. Zudem haben wir nun die finalen Vorabinformationen zur Route, und als Copilot werde ich mich sehr intensiv damit auseinandersetzen.
El Matador

El Matador
Mit über vierzig Jahren Erfahrung gilt Carlos Sainz als Grandseigneur des internationalen Rallyesports. Der 59-jährige Spanier, Spitzname „El Matador“, gewann bisher dreimal die Rallye Dakar, war zweimal Rallye-Weltmeister und einmal Weltcup-Sieger der Marathon-Rallyes. Ein Champion war Carlos Sainz bereits, bevor er seinen ersten Titel auf vier Rädern gewann: Im Alter von 16 Jahren wurde er 1979 Spanischer Meister im Squash.

„Nur mit harter Arbeit und Disziplin kann man die Dakar bewältigen.“

¹Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um das Rallye-Dakar-Rennfahrzeug; es wird nicht zum Kauf angeboten. Geschlossene Strecke, professioneller Fahrer. Nicht nachahmen.
¹Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um das Rallye-Dakar-Rennfahrzeug; es wird nicht zum Kauf angeboten. Geschlossene Strecke, professioneller Fahrer. Nicht nachahmen.
Die exakten Informationen zu jeder Etappe erhalten Sie aber erst unmittelbar vor dem jeweiligen Start, oder?
Cruz: Das stimmt. Die Detailinformationen in Form des Roadbooks werden erst ungefähr 15 Minuten vor dem Start ausgegeben. Das lässt uns nur sehr wenig Zeit zur Vorbereitung.
Sainz: Zudem ändert sich auch jedes Jahr, sagen wir, die Philosophie der Roadbooks. Daher können wir uns auch nur bedingt auf unseren Erfahrungsschatz der letzten Jahre verlassen.
Wie muss man „Philosophie“ hier verstehen?
Sainz: Ich meine damit die Art und Weise, wie es geschrieben ist. Wir alle haben ein bestimmtes Verständnis der Dinge, interpretieren Informationen unterschiedlich. Vor dem Hintergrund ist einigen Roadbooks leichter, anderen schwerer zu folgen. Ich hoffe natürlich, dass es uns in diesem Jahr leichter fällt.
Cruz: Darin liegt auch ein Teil meiner Aufgaben: die gegebenen Informationen zu interpretieren und für Carlos zu übersetzen. Wir wollen keine Überraschungen erleben.
Bedenkt man, dass die Dakar am 1. Januar startet: Wie verbringen Sie eigentlich die Feiertage?
Sainz: Wir brechen erst am 27. Dezember Richtung Saudi-Arabien auf. Die Weihnachtstage verbringen wir also mehr oder weniger normal bei unseren Familien. Zum Jahreswechsel sind wir dann bereits vor Ort. Das ist für uns aber keine große Sache. Ich bin es gewohnt, Silvester mit Lucas zu feiern und mit ihm die zwölf Trauben zu teilen – so ist es Tradition in Spanien.
Cruz: Glücklicherweise kann ich meinen Geburtstag am 26. Dezember noch mit meiner Familie feiern. Aber man muss ehrlich sagen: Für uns startet die Rallye bereits am 27. Dezember. Wenn man seine Sachen gepackt hat und ins Flugzeug steigt, denkt man an nichts anderes mehr.
Und was sagen Ihre Familien dazu?
Cruz: Meine Familie steht voll hinter mir. Letztlich gibt es die Dakar nur einmal im Jahr, und dies ist genau das Leben, das ich mir ausgesucht habe.
Sainz: Meine Frau ist schon so lange an meiner Seite, sie weiß, dass dieser Sport, dieser Lifestyle mich glücklich machen. Und genau das möchte sie ja: dass ich glücklich bin.
Der Routinier

Der Routinier
Als Beifahrer von Carlos Sainz hat der 46-jährige Spanier Lucas Cruz die Rallye Dakar bereits dreimal gewonnen. Seit insgesamt zwölf Jahren bestreiten sie zusammen Marathon-Rallyes. Kennengelernt haben sich beide 1994, als Carlos Sainz ein Förderprojekt für den spanischen Rallye-Nachwuchs betreute, an dem Cruz teilnahm. Seitdem schätzen sich beide und sind eng befreundet.

„Dies ist genau das Leben, das ich mir ausgesucht habe.“

¹Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um das Rallye-Dakar-Rennfahrzeug; es wird nicht zum Kauf angeboten. Geschlossene Strecke, professioneller Fahrer. Nicht nachahmen.
¹Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um das Rallye-Dakar-Rennfahrzeug; es wird nicht zum Kauf angeboten. Geschlossene Strecke, professioneller Fahrer. Nicht nachahmen.
Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um das Rallye-Dakar-Rennfahrzeug; es wird nicht zum Kauf angeboten. Geschlossene Strecke, professioneller Fahrer. Nicht nachahmen.
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Die Rallye Dakar 2022

Die Rallye Dakar 2022
Am 1. Januar beginnt die Rallye Dakar 2022 mit dem Prolog von Dschidda nach Ha'il. Die erste, 334 Kilometer lange Schleifenetappe startet und endet am 2. Januar in Ha'il. Die vierte Etappe am 5. Januar zwischen Al Qaisumah und Riad ist mit 465 Kilometern die längste Wertungsprüfung der Rallye. Der 8. Januar ist ein Ruhetag in Riad. Über alle zwölf Etappen hinweg, inklusive der letzten von Bischa zurück nach Dschidda am 14. Januar, legen die Teilnehmer insgesamt 8.375 Kilometer zurück, davon 4.258 Kilometer Wertungsprüfungen. Audi wird mit Start der Rallye täglich über den Rennverlauf informieren. Bis es so weit ist, können Sie die „Road to Dakar“ noch einmal miterleben.


Können Ihre Familien Sie wenigstens während der Rallye besuchen?
Sainz: Ich denke, ja, das geht. Aber auch wenn es schön wäre, sich in der Zeit zu sehen, haben wir das noch nie gemacht oder in Betracht gezogen. Schließlich sind wir meist in sehr entlegenen Gegenden unterwegs.
Cruz: Zudem sind wir eigentlich auch immerzu beschäftigt. Ein Renntag besteht nicht nur daraus, die Etappe zu absolvieren. Davor und danach geht es darum, mit dem Team zu arbeiten, die nächste Etappe vorzubereiten und nicht zuletzt mit den Medienvertretern zu sprechen. Da bleibt nur wenig Freizeit.
Auf die letzten Tage vor der Abreise geblickt: Was müssen Sie unbedingt noch erledigen?
Cruz: Ich versuche mich bereits an die zweistündige Zeitverschiebung zwischen Spanien und Saudi-Arabien zu gewöhnen. Vor Ort geht es dann darum, alles rund ums Auto zu überprüfen und sich im Motorhome häuslich einzurichten. Wenn die Rallye erst einmal gestartet ist, hat man dafür kaum mehr Gelegenheit.
Sainz: Darum sollte man sein Gepäck sehr aufmerksam und sorgfältig planen und verstauen. Es ist sehr ärgerlich, wenn man mitten in der Wüste merkt, dass man etwas vergessen hat.
Haben Sie eigentlich bestimmte Rituale vor dem Start eines Rennens?
Cruz: Wir haben unsere kleinen Gewohnheiten, aber wirklich nichts Außergewöhnliches. Unsere Routinen sind sorgfältig geplant, und wir halten uns an unseren Plan, solange keine Änderungen notwendig werden.
Nichts, was man unter der Rubrik „Aberglaube“ einsortieren würde?
Sainz: Ich mache das jetzt schon sehr lange und habe viel erlebt. Eine der größten Lektionen dabei: Ein Glücksbringer oder etwas in der Art bringt einen nicht weiter. Nur mit harter Arbeit und Disziplin kann man die Dakar bewältigen.
Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um das Rallye-Dakar-Rennfahrzeug; es wird nicht zum Kauf angeboten. Geschlossene Strecke, professioneller Fahrer. Nicht nachahmen.
Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um das Rallye-Dakar-Rennfahrzeug; es wird nicht zum Kauf angeboten. Geschlossene Strecke, professioneller Fahrer. Nicht nachahmen.